Woher kommt eigentlich die Brass-Band Musik
Zweifellos kann man behaupten, daß diese traditionsreiche Musikart in England ihren Ursprung hatte. Zur Zeit der dortigen industriellen Revolution, etwa um 1840, überlegten sich die Firmenbosse aus dem Norden Englands, auf welche Weise man die Arbeiter unterstützen könnte.
In den ersten sich formierenden "Arbeiterkapellen" kamen viele Instrumente aus den Militärkapellen Preußens und anderer europäischer Regionen zum Einsatz. Ihr Repertoire bestand aus Arrangements der "Oberschichtmusik", beispielsweise Melodien aus den aktuellen Opern.
Die Amateurbläser haben bis heute ein professionelles Niveau und einen international guten Ruf. Die seit 1850 stattfindenden Wettbewerbe sorgten dafür, daß beim friedlichen Wettstreit der Brass-Bands das Niveau nicht nur gehalten, sondern auch ständig verbessert wurde. Diejenigen Arbeiter, die nicht in den "Brass and Reed Bands" spielten, unterstützten ihre musizierenden Kollegen als Fans.
Ab 1860 verzichtete man wegen Stimmungsprobleme auf die Holzblasinstrumente. Von nun ab entstanden die reinen Brass-Bands, an deren Besetzung sich seit über 137 Jahren nichts geändert hat!
Ab 1860 verzichtete man wegen Stimmungsprobleme auf die Holzblasinstrumente. Von nun ab entstanden die reinen Brass-Bands, an deren Besetzung sich seit über 137 Jahren nichts geändert hat!
Seit der ersten Original-Komposition im Jahre 1913 (Labour and Love, von Percy Fletcher) entstanden jedes Jahr neue interessante Werke. Die Kompositions- und Instrumentations-Techniken entwickelten sich und die Werke wurden moderner und gehaltvoller. Das hohe Niveau der Bläser, aber auch die stete Entwicklung der Brass-Band-Literatur sorgten dafür, daß Orchesterdirigenten und namhafte Komponisten immer mehr Interesse für die Brass-Band-Bewegung bekundeten. Abonnements-Konzerte von Brass-Bands im Rahmen von Sinfonie-Konzerten und Auftritte unter der Leitung berühmter Orchester-Dirigenten sind deshalb heute in England an der Tagesordnung.
Zur Blütezeit gab es in England etwa 20.000 Brass-Bands. Heute sind es nur noch etwa 4500, wobei man bedenken sollte, daß sich dasgesellschaftliche Bedürfnis gewandelt hat und sich das musikalische Niveau der Spitzen-Brass-Bands sehr an das der professionellen Sinfonieorchester genähert hat.
Aufgrund der ähnlichen Sitzordnung bezeichnet man die Brass-Bands als "Sinfonieorchester des armen Mannes". Es kommen ausschließlich reine Blechblasinstrumente zum Einsatz: Kornetts, Trompeten, Flügelhörner, Hörner, Baritons, Euphoniums, Posaunen, Tuben, Susaphone und Schlaginstrumente.